Die ersten Schritte – Ein Einblick hinter die Kulissen
Heute möchte ich dir gerne einen kleinen Einblick in den ersten Prozess geben, der notwendig ist, damit am Ende dein Erbstück zu einem wunderschönen, zu deinem wunderschönen, Unikat wird. Viel Spaß dabei!
Das Telefon klingelt, ich gehe ran. Eine super liebe Stimme ist am anderen Ende. Es geht um einen alten Sekretär und einen Buffet-Schrank. Beide Möbel hat meine Kundin von ihrer Oma geerbt und sie möchte sie gerne individuell aufarbeiten lassen. Wir reden eine Zeit lang am Telefon und vereinbaren dann einen Termin bei ihr zu Hause, damit ich mir einen ganz genauen Eindruck von den Gegebenheiten und von den Möbeln machen kann. Fotos sind zwar für die erste Orientierung schon ganz gut, aber um ein individuelles Konzept erstellen können, benötige ich noch ein paar mehr Infos. Also fahre ich eines Abends zu ihr und schaue mir die Möbel an ihrem Platz an. Der Buffet-Schrank steht im Esszimmer. Er ist aus Eiche. Sehr massiv steht er vor einer weißen Wand, auf einem wunderschönen, gekachelten Boden. Die Fliesen sind total ausgefallen und haben verschiedene Rosa,Weiß und Beige Töne. Dann steht dort noch ein Esstisch aus Holz. Alle anderen Möbelstücke sind modern und recht puristisch.
Der Sekretär steht im Wohnzimmer. Auch er ist aus dunkler Eiche und hebt sich sehr massiv und wuchtig von der weißen Wand ab. Der Boden besteht aus warmem Parkettboden. Es ist ein sehr großes Fenster in beiden Räumen vorhanden, wodurch sehr viel Licht einfallen kann. Im Wohnzimmer finde ich verschiedene, gemütliche, graue Stofflichkeiten (Filz, Polster etc) vor.
Wir stehen vor beiden Möbeln und in meinem Kopf rattern die verschiedensten Möglichkeiten der Gestaltung. Eins steht von Anfang für mich fest: Die Schnitzereien müssen am Buffet-Schrank auf jeden Fall hervor gehoben werden. Sie sind wunderschön. Wie können wir farblich gestalten? Was ist möglich? Ich lasse die Räumlichkeiten auf mich wirken und bin mir schnell sicher. Wir sollten das Grau des Filzes aufgreifen und für den Schrank einen Altrosa-Ton wählen, welcher in den Fliesen zu finden ist. Dies bespreche ich mit meiner Kundin und sie ist auf Anhieb begeistert. Altrosa klingt super, so wird der Schrank in den Vordergrund gehoben, aber auf eine ganz reduzierte Art und weise. Zudem „wächst“ er förmlich aus dem Boden raus, weil der Ton genau auf die Fliesen abgestimmt wird. Die Schnitzereien schlage ich vor, durch punktuelle Metallisierung zu betonen. Wir entscheiden uns dafür, die Mittelachse im Schrank zu betonen, also die beiden mittigen Ornamente. Diese sollen mit Blattaluminium veredelt werden. Wir wählen extra kein Messing/Gold, damit der Schrank nicht zu kitschig wirkt. Außerdem hätte zu diesem bestimmten Farbton kein Gold gepasst, da es ein recht kühles Rosa sein wird.
Dem Sekretär, schlage ich vor, eine besondere Note durch Durchschleifen zu verleihen. Hier hätte ein Metallisieren nicht gut gepasst, es wäre zu viel geworden. Durch das Durchschleifen erhält er einen Shabby-look, welches ihn ganz dezent, optisch in den Vordergrund hebt.
Für die Farbtonbestimmung ziehe ich verschieden Farbtonkarten hinzu. Ist aber nicht der passende Ton dabei (was meistens der Fall ist) wird er von mir, per Hand, gemischt. In dieser Hinsicht bin ich absolute Perfektionistin. Ich zerlege, auf Grund meiner Ausbildung, die Töne optisch in all ihre Einzelteile, weswegen für mich ein Ton immer zu 100% zu der Umgebung passen muss. Also kein Ton dabei? Dann wird er halt von Hand gemischt, da gibt es keinen Kompromiss.
So sieht der Anfang aus…
Besprochen ist also alles. Dann geht es an die Angebotserstellung. Du bekommst immer von mir einen individuell ausgearbeiteten, detaillierten Konstenvoranschlag. Nach deinem „Go“, geht es dann für mich an die richtige Arbeit. Ich hole die Möbel bei dir vor Ort ab und bringe sie zu mir in die Werkstatt. Hier beginnt dann der künstlerische, kreative Arbeitsprozess….
Der Arbeitsprozess folgt im nächsten Beitrag :).
Habt ein schönes Wochenende.
Eure Fabienne
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